Astutuli - Handlung

Ein fremder Gagler lädt Burger, Manner- und Weiberleut einer kleinen Stadt zu einem Kumedispiel, das nur die Witzigen und Schlauen sehen können. Alle folgen dieser Einladung, schon deshalb, um nicht als dumm zu gelten.
Der Gagler beschwört den wilden, gewaltigen »Onurphi«, den die Bürger mit Schrecken wahrnehmen; beschwört den »Goggolori«, der allerlei Schabernack mit den jungen Mädchen treibt.

Alle Sehnsüchte und Wünsche des leiblichen Wohls werden wach, als der Gagler das Schlaraffenland, das »Kokanische Land«, herbeizaubert. Aber nur wer auch das »Kokanische Gewand« trägt, wird dessen ansichtig werden, was künftig geschehen wird. In ihrer Neu-Gier folgen alle der Aufforderung, sich ihrer Gewänder zu entledigen, um dieses imaginäre, kostbare Kleid anzulegen. Groß ist die Enttäuschung und Wut, als sie erfahren müssen, daß sie schmählich betrogen sind und der Gagler mit seiner Beute – er hat alle Kleider eingesammelt! – verschwunden ist.

Sofort aber ist alles wieder vergessen, als ihnen der verkleidete Gagler den »Goldmacher« ankündigt: er wird all ihre Taler in Goldfüchse verwandeln! Wieder fallen sie auf den Trick herein. Die Menschen wollen betrogen werden und lernen nichts dazu.[1]

 

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[1] Inhaltsangabe (anonym) in: Programmheft zu Uraufführung, Münchner Kammerspiele, Spielzeit 1953/54(43. Spielzeit), Heft 1, München 1953
Abb.: Archiv Hildegard Steinmetz, Dt. Theatermuseum München

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