Catulli Carmina

»Odi et amo« (Anfang des Distichons von Catull)

»Mit dem Erfolg der Carmina Burana war schon bald von verschiedenen Bühnen immer wieder der Wunsch laut geworden, daß ich dieses solitäre, nicht abendfüllende Werk durch ein zweites ergänzen sollte.

Nach vielen wieder verworfenen Plänen kam mir 1941 der Gedanke, auf die so schnell in Vergessenheit geratenen Catull-Chöre, die mir noch immer am Herzen lagen, zurückzugreifen.«[1]

   

 

Anläßlich der Leipziger Uraufführung schrieb K.H. Ruppel:
»Man begegnet hier wieder derselben überschäumenden Vitalität, die auch in den Carmina Burana dem unerbittlichen Walten des Schicksals ihr ungebrochen-trotziges ›Dennoch‹ entgegenschleudert. Die innere Verwandtschaft der beiden Werke beruht in dem Gleichklang des Lebensgefühls, das sie durchströmt.[...]

Die Gestaltungsmittel: Wiederum ist man frappiert von der Kühnheit und Sicherheit neuartiger Kombinationen, begleiteter und unbegleiteter, chorischer und solistischer, streng gebundener und frei deklamierter Gesänge, von der faszinierenden Gewalt der rhythmischen Prägungen, von dem Klangphänomen eines aus vier Klavieren, vier Pauken und einigen zwanzig Schlaginstrumenten von bestimmter und unbestimmter Tonhöhe bestehenden Orchesters.«[2]

______________________________________

[1] CO-Dok IV,91; [2] CO-Dok IV,144
Abb.: Inge Mantler, OZM; 2 Rudolf Betz (Deutches Theatermuseum); Madeline Winkler-Betzendahl (Deutsches Theatermuseum München)
Audio: Wolfgang Schäfer - WER 6275-2

>  Start   >    Werk   >    Trionfi   >   Catulli Carmina