Was Orff an dem Stoff reizte, war – mehr noch als das Satirisch-Parabelhafte – die Allgewalt des Mimisch-Theatralischen. Bei Orff ist ein Gaukelspiel nicht nur der Inhalt, Spiel – im Doppelsinn als Theaterstück und als Spiel der Phantasie – ist auch das wahre Thema des Stücks. Dementsprechend sind auch die künstlerischen Mittel gewählt, deren sich Orff zur Gestaltung bedient. So ist das dramatische Agens der ›Astutuli‹ die Sprache selbst und ausschließlich, eine Sprache, die ganz von Szenischen, vom Gestischen, vom Mimischen geprägt ist.
Die ›Astutuli‹ sind ein Stück für Schauspieler, nicht für Sänger. Dem Verzicht auf Gesang entspricht der Verzicht auf Melodie – das Spiel wird musikalisch über weite Strecken von jenem aus Spiel und Gestus abgeleiteten rhythmischen Sprechen bestimmt, das Orff zum ersten Mal in der Hexenszene der ›Bernauerin‹ verwendet hatte.
Auch das orchestrale Moment ist bis auf das Skelett reduziert: das bloße Schlagwerkinstrumentarium begleitet und untermalt das gesprochene oder rhythmisch skandierte Wort.